Wer in Griechenland herumreist kennt sie die braunen Tafeln mit gelber Schrift, die am Strassenrand stehen und auf Sehenswürdigkeiten – meist historische Stätten des alten Griechenlands hinweisen. Wir sind ehrlich: wir folgen diesen Wegweisern meistens nicht und fahren nur ganz selten einige von uns ausgesuchte Orte an, die wir besichtigen wollen. Auch wenn viele dieser Stätten ja bemerkenswerte Funde oder Überreste von alten griechischen Städten und Kultureinrichtungen zeigen, wäre es uns definitiv zu viel diese alle zu besuchen. Dies hängt sicher damit zusammen, dass wir beide die historischen Zusammenhänge aus diesen alten Zeiten viel zu wenig kennen und uns daher manchmal einfach auch die Vorstellungskraft fehlt, uns unter den übergebliebenen „Steinklötzen“ wirklich etwas vorzustellen. Auf die eine oder andere Sache lassen wir uns dann selbstverständlich schon ein und so haben wir bspw. das grosse Theater Epidauros (Theater Epidauros) besucht und das hat uns wirklich fasziniert. Erstens ist das im 4. Jahrhundert. v. Chr. erbaute Theater noch sehr gut erhalten (was unsere Vorstellungskraft nicht zu sehr in Anspruch nimmt) und zweitens ist es eindrücklich gross. Ebenfalls ist die Arena so gebaut, dass es über eine exzellente Akustik verfügt. Man versteht auch in den obersten Reihen jedes Wort, das unten in der Arena gesprochen wird resp. man hört, wenn da unten eine Münze oder ein Stein zu Boden fällt. Natürlich testen das alle Touristen, indem sie sich auf die in der Mitte der Bühne angebrachte zylindrische Steinplatte stellen, da eine kleine (mehr oder weniger peinliche) Performance geben und so die Mitreisenden und anderen Gäste des Theaters die exzellente Akustik miterleben können – es ist wirklich ein eindrückliches Erlebnis. Übrigens wurde es gebaut zum Vergnügen und für die Entspannung der Patienten einer angrenzenden Heilstätte des Heiligtums Askelepieion.
Ebenfalls suchen wir uns die Ausgrabungsstätte „Mykene“ aus für einen Besuch. Wir wandern zu Fuss auf den Hügel, wo die Festungsstadt einst stand und treten durch das berühmte Löwentor in die Stadt ein resp. was davon übrig geblieben ist. Der Ort mit seinem Ausblick ist wirklich sehr schön, die Ausgrabungsstätte selber – na ja da fehlt uns wohl einfach wieder das Hintergrundwissen und die angebrachten Informationstafeln können unsere Wissenslücken nicht füllen. Es gibt aber natürlich auch hier einiges, das uns beeindruckt. Immerhin wurden hier einzelne Scherben aus der Jungsteinzeit gefunden, die auf 3500 v. Chr. hinweisen. Die Stadt ist aber dann über viele Jahrtausende bestanden und hat sich natürlich auch immer wieder verändert resp. „modernisiert (Mykene). Auch ist bspw. die Wasserversorgung über ein Zysternensystem schon eindrücklich und auch im Museum, wo es extrem viele und teilweise sehr gut erhaltene Artefakte aus den unterschiedlichen Zeitepochen in denen Mykene als Stadt existierte zu sehen gibt, können wir uns gut verweilen und entdecken so einige spannende Dinge.
Einige Tage später besuchen wir dann noch Monemvasia, eine Kleinstadt die im Byzantinischen Reich, (Byzantinisches Reich) ein bedeutender Stützpunkt und Festung darstellte. Da wir uns hier in einer viel späteren Zeit befinden als bei den beiden historischen Stätten oben (wir sprechen nämlich jetzt von der Zeit um das Jahr 500 n.Ch.), ist die Festung und vor allem die Stadt um einiges besser erhalten und als solche auch für uns Laien zugänglich. Das Städtchen selber ist auch belebt und man kann wunderbar durch die engen Gassen streunen, jede Ecke erkunden und immer wieder den herrlichen Blick aufs Meer und auf den gigantischen Felsbrocken, auf dem die Festung steht bewundern – was wir natürlich ausgiebig tun.
Ich freu mich über jeden neuen Blog von euch! Kommt ihr am Heimweg in Klosterneuburg vorbei?
Jetzt ist es ja nicht mehr so lange hin…
Fühlt euch jedenfalls ganz fest gedrückt und bringt noch viel Fernweh zu uns allen, die treu eurem Blog folgen! Alles Liebe Andrea