Bevor wir dann weiter nördlich in Richtung Grenze zu Griechenland fahren steuern wir Foça an der westlichen Ägäisküste an. Weshalb nach Foça? Also eigentlich sind wir einfach etwas überfordert, weil es hier so viele schöne Örtchen und Buchten gibt und wir würden am liebsten überall anhalten und ein paar Tage verbringen. Aber so lange unsere Reise auch dauert, ganz unbeschränkt Zeit haben wir nicht und da wir im November ja auch noch etwas Griechenland erkunden wollen, müssen wir uns jeweils einfach für einen Ort entscheiden. Wir schauen dann meist unterwegs im Netz, wo es uns gefallen könnte und beziehen die Möglichkeiten für einen guten Stellplatz mit ein. Beim Beispiel Foça ist uns das gut gelungen, wir finden nämlich einen Top-Platz direkt am Meer und das Städtchen ist sehr schön und von unserem Schlafplatz in einer halben Stunde zu Fuss erreichbar. Am Strand ist tagsüber einiges los, viele Einheimische kommen hierher zum Fischen, zum Picknicken und geniessen wie wir die wunderschöne Bucht und den Blick aufs Meer. Am Abend und in der Nacht ist es dann ruhig und nur 2-3 Caravans bleiben über Nacht hier. Wir freunden uns mit der Türkischen Nachbarsfamilie an – resp. natürlich erhalten wir täglich Kaffee und Chai von ihnen – und machen am letzten Abend ein gemeinsames BBQ. Übrigens sehen wir an einem Morgen eine Delfiningruppe, die vor unseren Augen ihre Luftsprünge macht und von der Bucht ins Meer hinaus davonzieht – ein schöner Anblick und wir sind ganz entzückt, machen alle auf den Schwarm aufmerksam, zücken gleich unser Fernrohr und merken dann aber belustigt, dass wir die einzigen sind, die sich darüber so aufregen, die Einheimischen bleiben eher cool:-), die werden das öfter sehen.
Foça ist eine Kleinstadt und eigentlich die Nachfolgesiedlung der antiken und mittelalterlichen Stadt Phokaia – und man hat tatsächlich das Gefühl man sei in Griechenland, wenn man so durch die Gassen schlendert. Wir sind ganz erstaunt, wieviele Leute heute auf den Beinen sind und fragen uns, weshalb hier so viele türkische und Atatürk-Fahnen aufgehängt wurden. Praktisch jedes Haus ist geschmückt und sogar das grosse Armeeschiff in der Bucht ist festlich verkleidet. Wir schauen nach und finden heraus, dass heute Tag der Republik ist, also sozusagen der 1. August (für die Schweizer Leser*innen) sprich Nationalfeiertag. Die Menschen sind fröhlich und meist recht festlich gekleidet. Man feiert die Gründung der Republik Türkei. Am 29. Oktober 1923 rief Mustafa Kemal Pascha die Republik aus und verlegte die Hauptstadt von Istanbul nach Ankara. Damit gründete er den modernen Nachfolgestaat des Osmanischen Reiches. Ihm wurde übrigens der Familienname „Atatürk“ im Jahre 1934 exklusiv durch ein Gesetz verliehen (Wikipedia).
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