Der Göbekli Tepe (was soviel wie bauchiger Hügel bedeutet ), liegt auf einem Felsplateau und man sieht von dort in alle Himmelsrichtungen in die weite Ebene des Landes. In den 90er Jahren entdeckte ein deutscher Archäologe Teile von Pfeilern, die wie sich herausstellte über 10’000 Jahre alt sind. Übrigens entdeckte ein anderer Forscher bereits 1963 irgendwelche Funde, er verkannte aber deren Bedeutung und Alter und liess die „Steine“ da liegen – wie sich herausstellte ein ziemlich fataler Irrtum. Damit begann die Geschichte dieser Ausgrabungsstätte also erst in den 90er Jahren und heute hat man einen Teil der Funde für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Wir besuchen heute diesen Ort und staunen nicht schlecht über diese riesigen „Felsklötze“, die man da gefunden hat und nun bestaunen kann. Felsklötze ist natürlich total das falsche Wort, denn das Besondere dieser Monolithen ist, dass sie von den Menschen vor über 10’000 Jahren erschaffen wurden. Der grösste von ihnen hat eine Länge von 7 Meter und wiegt ca. 50 Tonnen. Die Historiker*innen interpretieren die Funde dahingehend, dass es sich beim Hügel um ein steinzeitliches Bergheiligtum handelte. Das alleine gesehen ist ja schon ziemlich interessant. Diese Funde revidieren aber vor allem – wie wir übrigens im gut dokumentierten Museum erfahren – viele bisherige Annahmen über die Entwicklung der Menschheitsgeschichte. So scheint die Anlage bspw. etwas mit dem Zeitpunkt der Domestizierung des Menschen und dem Weizenanbau zu tun zu haben. Um die Menschen, die diese monumentale Bauwerke errichteten nämlich ernähren zu können, war es notwendig Getreide im grossen Stil anzupflanzen. Dazu mussten sich die Menschen zusammentun und man vermutet, dass sie viel früher als bisher angenommen, in sozialen Gruppen, lebten und sich zum Beispiel gegenseitig beim Nahrungsanbau unterstützten. Ziemlich interessant nicht wahr? Aber auch ziemlich kompliziert – wer Lust hat hier noch selber nachzuforschen: https://de.wikipedia.org/wiki/Göbekli_Tepe oder vielleicht kennt ihr das Buch „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ von Yuval Noah Harari – darin kommt dieser Ort nämlich ebenfalls vor.
Wir lassen uns jedenfalls etwas in die Vergangenheit entführen hier, sinnieren darüber wie es wohl hier vor 10’000 Jahren ausgesehen haben könnte und lassen dabei unsere Blicke in die Weite schweifen.
Wauuu! Ich liebe solche Orte. Hier hätten Lia und ich mit Sicherheit auch einen Stopp gemacht. Das schützende UFO passt auch gut.
Gibt es Vermutungen wie so die Steine sind wies sie sind und stehen wie sie stehen? Steinkreise z.B. sind ja oft Sonnen/Mond bezogen.
Hi Lukas
Ja das sind in der Tat sehr spannende Orte, dieser vor allem weil er auch Experten, in diesem Fall deutsche Archeologen überraschte. Man vermutet das der Ort, als eine Art religiöser Ort benutzt wurde und das in grossen Menschengruppen, dass die Menschen hier schon kultivierter Anbau betreiben hatte, viel früher als bisher angenommen. Das konnte hier so nachgewiesen werden. Wie die Steine angeordnet sind und was genau da passierte ist nach wie vor Bestandteil von Forschungsarbeiten. Auch siehst du auf den Bildern eine zweite Ausgrabungsstätte welche grad am Beginn ist. He und die graben Meterweise mit Spachtel und Pinselchen in die Tiefe, uff das wäre nichts für mich. Man vermutet auch das im Gebiet um diesen Ort noch viel mehr solche „Siedlungen“ verborgen sind. Zudem ist der für die Öffentlichkeit zugänglich gemachte Teil auch architektonisch sehr schön gemacht und das ist hier selten. Das Museum z.B. ist rein aus Lehmwänden erstellt, wirklich schön und spannend. Auf jeden Fall eine Reise wert.