Auf unserem Plan für die Türkei steht der Van See in Ostanatolien, den wir unbedingt besuchen möchten. Der See ist der grösste See der Türkei und zudem der grösste Soda-See der Erde – das wollen wir uns unbedingt ansehen und dort auch ein paar Tage verbringen. Zunächst führt uns der Weg aber durch das Armenische Hochland (das auch türkisches und nordiranisches Gebiet umfasst) und durch vulkanisches Gebirge geprägt ist. Wir sind fasziniert von dieser Landschaft, die uns unbeschreiblich schöne Blicke bietet und uns über Berge und durch riesige Hochebenen führt. Steppenartiges Gelände wechselt sich mit schwarzen Lavafeldern und immer wieder auch sattgrüne Wiesen ab. Da die Strassen zum Glück (anders als wir uns das von Georgien und Armenien gewohnt sind) nun extrem gut sind, können wir auch beim Fahren die Landschaft betrachten – sprich müssen nicht ständig mit Schlaglöchern, unbefestigten Wegen oder Kühen auf der Strasse rechnen. Wobei Letztere hier doch auch ab und zu die Strassen queren.
Die Distanzen sind hier nun doch etwas grösser und wir fahren in drei Etappen von Batumi zum Van See, geniessen damit zwei Nächte an schönen Plätzen irgendwo im nirgendwo. Besonders erwähnenswert ist unser Nachthalt mit direktem Blick auf den Ararat (diesmal von der anderen Seite, denn wir haben ihn schon in Armenien gesehen), dem für diese Region sehr wichtigen Berg. Der längst erloschene Vulkan ist mit über 5000 Metern der höchste Berg der Türkei und die Spitze ist immer schneebedeckt. Der Ararat ist aber leider auch Zankapfel der Region, denn für die Armenier*innen ist er ein wichtiges nationales Symbol, der auch aufgrund der biblischen Geschichte für sie als Christen eine hohe Bedeutung aufweist. Da die Staatsgrenze so verläuft, dass der Berg auf Türkischem Boden steht und für Armenier*innen eine Einreise in die Türkei nicht möglich ist, können sie den Ararat leider nur aus der Ferne betrachten – eine verrückte Geschichte wie wir finden.
Am dritten Tag kommen wir schliesslich am Van See an und geniessen einen sonnigen und heissen Tag direkt am See. Es ist erstaunlich, wir befinden uns hier auf 1600 m.ü.m. und die Temperaturen steigen bis auf 27° tagsüber – wir wollen uns nicht vorstellen, wie es hier im Sommer ist.
Nach nunmehr drei Tagen in der Türkei kommen wir langsam an, haben die ersten Dörfer und Städtchen besucht und sind fasziniert, wie farbig und lebendig es überall her und zugeht. Die ersten Begegnungen mit den Menschen hier lassen unsere Vorfreude auf die nächsten Wochen nur noch grösser werden – allerdings haben wir nun ein kleines Handicap, denn wir verstehen kein Wort und können ausser „Merhaba“ (Begrüssung) und „Mersi“ (Danke:-)), „Evet“ (Ja) auch nichts sagen. Da auch hier eigentlich nur ganz wenige Leute Englisch sprechen, ist die Verständigung erstmal etwas holprig und wir merken erst jetzt, wie sehr uns unsere Russischkenntnisse die letzten Wochen geholfen haben mit den Menschen in Kontakt zu treten. Aber wir werden uns irgendwie durchschlagen, sicher bald einige wichtige Phrasen lernen und wie immer funktioniert die „Hand und Fuss“ – Methode begleitet von einem freundlichen Lächeln meist sehr gut.
Merhaba
Wahnsinnsbilder sind das wieder, man bekommt richtig Lust, mit euch mitzufahren. Vor allem die Nachtaufnahmen geben was her. Kompliment dem Fotografen.
Und das Wetter scheint ja wieder bestens mitzuspielen. Also alles bestens.
Wünsche euch weiterhin gute und unfallfreie Fahrt.
Danke ja natürlich noch schöner wenn ihr dabei wärt.