16/47 Wir sind zurück in Georgien – geniessen das feine Brot, werden von der Polizei eskortiert und duschen unter dem heissen Sulfurwasserfall

27. September 2021 | Blogs der Reise, Eurasientour, Georgien,Blog

16/47 Wir sind zurück in Georgien – geniessen das feine Brot, werden von der Polizei eskortiert und duschen unter dem heissen Sulfurwasserfall

Wir sind nun also wieder in Georgien und einige Dinge fühlen sich wie „Heimkommen“ an. In unseren 7 Wochen, die wir ja bereits hier verbracht haben, haben wir uns doch einiges an Wissen angeeignet. Wir sprechen ein paar Worte Georgisch, kennen die enorme Hilfsbereitschaft der Menschen hier, haben eine Georgische SIM-Karte und kennen den Umrechnungskurs, die Löcher in den Strassen und können das freundliche Hupen als solches deuten etc. Wir sind also hier schnell handlungsfähig und fühlen uns gleich wieder wohl. Auf unserem Weg nach Batumi – wo wir dann Georgien definitiv verlassen werden – wollen wir nochmals eine heisse Sulfurquelle besuchen und fahren dazu nach Martvili. Die heisse Dusche unter dem Sulfurwasserfall ist tatsächlich so heiss, dass wir uns nur mit etwas Abstand drunterstellen können – aber auch das ist herrlich und wir haben viel Spass dabei.

Schlafen wollen wir aber einige Kilometer weiter am Fluss, da es hier doch etwas viele Touristen hat. So fahren wir frisch geduscht und mit samtweicher Haut weiter und finden ein nettes Plätzchen am Fluss. Auf dem Weg haben wir am Strassenrand frische Pfifferlinge gekauft, die kochen wir uns jetzt zum Abendessen. Plötzlich fährt ein Unimog-Lastwagen vor, der verdächtig nach Camper aussieht. Und da öffnet sich auch schon das Fenster und eine fröhliche Stimme ruft im breitesten Zürcherdialekt: „Hallo zämä, chönd mir eus zu eu stelle“. Na klar sagen wir und so sind wir bald in lustiger Gesellschaft von Marlene und Dani, die bereits seit 15 Monaten unterwegs sind und viel zu erzählen haben. Wir verbringen einen lustigen Abend zusammen. Wie der Zufall es will, finden wir noch heraus, dass sie David und Lisa (aus Balgach) kennengelernt haben und wir schicken den beiden natürlich gleich ein Foto von uns vier. Die Welt ist dann irgendwie doch klein! Als wir ins Bett wollen, kommt plötzlich ein Polizieiauto mit Blaulicht und zwei Polizisten erklären uns in einigermassen verständlichem Englisch, dass wir hier nicht stehen können über die Nacht, da es zu gefährlich sei. Genau verstanden, warum haben wir zwar nicht, wir merken aber, dass hier keine Widerrede möglich ist und willigen ein, uns vom bestellten Hilfspolizisten zurück zur Sulfurquelle eskortieren zu lassen. Es ist mittlerweile Mitternacht und wir hätten jetzt die Fahrt zurück nicht mehr gebraucht aber wie gesagt: Widerrede zwecklos. So werden wir – mit Blaulicht – die ca. 10 Kilometer zurückgeführt, Dani muss zwischendurch noch die allzeitbereite Baumschere bemühen, da der kleine Lastwagen etwas zu breit für die schmale Strasse ist – ein Bild für Götter:-).

https://youtu.be/VwMKLOTAqEw

Wir kommen also gut dort an und verbringen nun die Nacht bei den dampfenden Quellen und begleitet vom Schwefelgeruch. Am nächsten Tag sind wir noch in der gemütlichen Stube von Marlene und Dani zum Tee eingeladen. Danach fahren wir weiter, die beiden bleiben noch etwas hier und fahren dann sowieso in die andere Richtung – aber wer weiss, vielleicht begegnen wir uns irgendwo in der Türkei mal wieder.

Es herbstelt langsam und die Nächte sind jetzt echt auch kalt – bis jetzt haben wir es jedoch noch ohne Heizung geschafft – mal schauen, wann wir die das erste Mal einstellen müssen. An der Schwarzmeerküste verbringen wir nochmals 3 Tage auf einem coolen Naturcamping und erleben da einen heftigen Sturm in der Nacht. Aus dem trockenen Freigeist beobachten wir, wie wild das Meer sein kann und finden es grad sehr gemütlich und kuschelig. Am nächsten Morgen strahlt dann der Himmel wieder im schönsten Blau, das Meer braucht noch einige Zeit, um sich wieder zu beruhigen, was uns vom Baden, nicht jedoch von einem schönen langen Strandspaziergang abhält –  es ist einfach wunderschön hier, am Abend gibt es mal wieder einen Sonnenuntergang und ein romantisches Feuer. Wir merken einmal mehr, wie tiefenentspannt wir sind, wir sind einfach da, die Tage verstreichen und wir haben nicht das Gefühl, dass wir jetzt dringend irgendetwas tun müssten. Es fühlt sich einfach gut an so im Hier und Jetzt zu sein.

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