12/33 ein Schmuckstück von einem Kloster, eine alte Höhlenstadt, eine atemberaubende Passstrasse und eine fast verlorene Toilette

21. August 2021 | Blogs der Reise, Eurasientour, Georgien,Blog

12/33 ein Schmuckstück von einem Kloster, eine alte Höhlenstadt, eine atemberaubende Passstrasse und eine fast verlorene Toilette

Zufällig übernachten wir auf unserem Weg zur Höhlenstadt Ublisziche unterhalb des Ubisa Monastery und entschliessen uns da reinzuschauen. Zum Glück, denn das Kloster erweist sich als ein wahres Schmuckstück mit ganz alten aber gut erhaltenen Fresken und einem sehr schönen Garten. Wir haben wieder sehr viel Glück und sind ganz alleine und geniessen die Ruhe und besondere Stimmung. 

Der Besuch der Höhlenstadt am übernächsten Tag ist auch schön und eindrücklich, allerdings sind wir hier wahrlich nicht die einzigen – es hält sich zwar sehr in Grenzen mit den Menschenmengen bei diesem touristischen Hotspot, aber wir sind es uns wohl einfach gar nicht mehr gewohnt, dass es überhaupt Touristengruppen und andere Individualtourist*innen gibt an den Orten, die wir besuchen auf unserer Reise – was sind wir verwöhnt, das wird uns in solchen Moment grad wieder bewusst.

Wir ziehen dann auch bald weiter nach Tbilisi, wo wir für unsere Treckingtour in den Bergen (in der Woche 13) noch einige Dinge besorgen müssen (z.B. eine Regenhose, die zu Hause in einer Kiste verpackt liegt…). 

Kaum in Tbilisi melden sich Dustin und Jana bei uns, da sie auch grad da sind und ein wunderschönes Plätzchen ausserhalb des Zentrums am Tbilisi-See gefunden haben. Wir fahren also auch dorthin und es wird ein freudiges Wiedersehen, sogar der kleine Leo erinnert sich noch an uns (also vor allem an Marco, von dem er total Fan ist). 

Einen ersten Eindruck von der Innenstadt erhalten wir zwar am nächsten Tag – allerdings sind unsere Blicke etwas fixiert auf Regenkleidung und Co und wir verpassen einiges. Aber wir kommen ja noch zweimal hier in Tbilisi vorbei und haben dann sicherlich genügend Zeit und Muse für die Stadt und ihre Schätze. Darum entscheiden wir am Donnerstag auch – bei notabene 38° – am See zu bleiben und uns einen feinen Tag zu machen, zu Baden, zu Faulenzen etwas zu Arbeiten und am Abend für die ganze Gesellschaft hier (es sind noch zwei dazugekommen aus Deutschland) einen Pizza-Plausch zu veranstalten. 

Am Freitag müssen wir etwas ausschlafen – es liegt wohl nicht an der Pizza sondern vielmehr an den verschiedenen Wein- und Schnapsproben, durch die wir uns noch durchgekämpft haben gestern – aber so um den Mittag rum sind wir bereit für die Verabschiedung (Leo’s Tränen brechen uns fast das Herz) und unsere Weiterfahrt in die Berge nach Shatili.

Eine extrem schöne Fahrt erwartet uns, das Wetter ist perfekt, die Blicke atemberaubend schön und die Strasse erstaunlich gut (im Vergleich zu einigen Bergstrassen, die wir in den letzten drei Wochen gefahren sind). Auf 2600 m.ü.m. machen wir eine Kaffeepause und dann geht es weiter auf der anderen Seite des Passes wieder hinunter ins Tal, an dessen Ende dann Shatili ist. In Shatili werden wir bereits erwartet, denn Eva – die Organisatorin unserer Pferdetreckingtour – hat uns hier angekündigt und wir dürfen auch Freigeist auf dem Hofplatz von Nino und Dati stehen lassen während wir nächste Woche unterwegs sind – das ist ideal und wir nutzen die Gelegenheit, mal wieder etwas sauber zu machen, den Kühlschrank abzutauen und die „neuralgischen“ Stellen besonders gut zu reinigen bevor alles eine Woche lang stillsteht. Bei der Toilette meinen wir es fast zu gut – wir waschen den Urinkanister besonders sauber aus am Fluss (übrigens haben wir keine Chemie-Toilette, diese würden wir selbstverständlich nie im Fluss reinigen – bei unserer Naturpur-Kompost-Trenntoilette ist das aber zulässig). Tja, das Flüsschen reisst doch ziemlich stark und der Kanister rutscht Marco aus der Hand, wird mitgerissen und unsere Toilette schwimmt uns sozusagen vor den Augen davon. Beim Rettungsversucht verliert Marco seinen rechten Schuh und muss aufgeben. Bettina lässt alles stehen und liegen und rennt so schnell sie kann (in FlipFlops) dem Ufer entlang – den Kanister noch immer in Sichtweite. Zum Glück treibt dieser einen kurzen Moment lang in einem Strudel etwas an einer Stelle. Bettina springt mutig ins eiskalte (Bergflüsschen!) Wasser und erwischt ihn auf den letzten Drücker, denn danach geht das Flüsschen noch rasanter weiter und da wäre ein Sprung rein dann zu gefährlich gewesen. Den Schuh müssen wir aufgeben – allerdings ist uns das grad im Moment egal, den diesen können wir eher ersetzen als der massgeschneiderte Kanister, der ja genau in unsere Toilette passt und den wir nicht so einfach hätten ersetzen können. Uff war das eine Aufregung… aber der Einsatz hat sich gelohnt und Bettina konnte sich revanchieren mit ihrem Heldinneneinsatz bei Marco, weil der gestern Abend nämlich ein grosses und sehr „gruusiges“ Tier fangen und aus dem Freigeist hinauswerfen musste, da Bettina sonst kein Auge zugetan hätte – so ergänzen wir uns doch einfach weiterhin perfekt auch mit unseren Heldentaten.

Wir sind nun für eine Woche (bis Anfang September) auf unserer Reittour und nehmen da natürlich keinen Laptop mit, d.h. es gibt mal wieder eine grössere Blog-Pause. Aber wir sind überzeugt, dass wir dann danach einiges zu erzählen haben. Wir freuen uns riesig auf die nächsten Tage, auf die Berge, auf noch mehr Natur und auf die grosse Herausforderung auf den Pferderücken. Bis bald – seid gespannt wir sind es auch!

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