10/28 Der kleine Kaukasus – ein holpriger Ausflug, eine rauschende georgische Party am Grünen See und ein paar ruhige Tage im Kurort

6. August 2021 | Blogs der Reise, Eurasientour, Georgien,Blog

10/28 Der kleine Kaukasus – ein holpriger Ausflug, eine rauschende georgische Party am Grünen See und ein paar ruhige Tage im Kurort

Wir wollen zum Grünen See und müssen dazu über den Goderzi Pass fahren. Die  Passstrasse bieten einerseits in Sachen Strassenzustand alles: Schotterperpisten, Schlamm, enge Kurven und unwegsame Abschnitte, bei denen kaum zwei Autos aneinander vorbeikommen. Andererseits aber auch schöne kleine Dörfer und einige Moscheen, wunderbare Ausblicke ins Tal und auf die Berge, abenteuerlich (weil mehrstöckig in die Höhe und ausgiebig in die Breite) mit Stroh beladene Fahrzeuge und ganz zauberhafte kleine Häuschen mit eigenen Quellen und  – wie es uns vorkommt noch sehr traditionell lebenden Menschen. Unsere beiden Camper (und Fahrer) meistern die Strasse mit Bravour und uns wird ständig zugehupt und zugewinkt – so wie wir die Gesten interpretieren, freut man sich über unsere Durchfahrt.

Nachdem wir in den letzten 3 Stunden nur ca. 18km geschafft haben und das nur mit hoher Konzentration (übrigens für Fahrer und Beifahrerin), entscheiden wir uns einen Schlafplatz zu suchen und erst am nächsten Tag weiterzufahren.

Es wird hier oben auf fast 2000 Meter rasch kühl, wir geniessen es nach der Hitze der letzten Tage jedoch und merken jetzt erst wie lange wir unsere langen Hosen und den Hoodie nicht mehr gebraucht haben – wir finden die Teile zuunterst in unseren Kleiderkisten.

Am nächsten Morgen schaffen wir das letzte Stück bis zum Grünen See gut, zumal der letzte Teil der Strecke endlich wieder betoniert ist – was für eine Wohltat! Am Grünen See ist ziemlich viel Betrieb und einige sind bereits kurz vor dem Mittag offenbar schon in Feststimmung. Von allen Seiten dringt Gesang, Gelächter, Gejohle zu uns und wir werden mehrfach eingeladen, später doch zum Schnaps und zum Bier oder Wein zu kommen. Wir trauen uns natürlich nicht eine dieser Party zu besuchen, also kommen die Georgier zu uns. Beladen mit Unmengen von Essen und Alkohol setzen sich vier junge Männer zu uns – unsere zwei Campingtische sind so beladen, dass sie fast zusammenkrachen. Ein ausgelassenes Fest beginnt, mit Musik aus Georgien und der Schweiz – mitgesungen wird in beiden Sprachen – und netten Gesprächen, lustigen Szenen. Ein wunderbarer Abend, von dem wir auch am nächsten Tag in Form eines deftigen Katers noch etwas haben.

Auf der Weiterfahrt verlieren unsere Camper-Begleiter dann den Auspuff und auch das Getriebe des T4 tönt nicht wirklich gut, so dass sie eine Autowerkstatt aufsuchen müssen. Auch in dieser Sache erleben wir von den Einheimischen wieder eine grosse Hilfsbereitschaft, man hält an, schaut sich den Schaden gemeinsam an, gibt uns Tipps und führt die beiden letztlich zur Werkstatt, die sich so versteckt in einem Hinterhof befindet, dass wir die nie gefunden hätten. Die Reparatur benötigt einige Zeit und so verabschieden wir uns einen Tag früher als geplant voneinander und wir beide fahren alleine weiter nach Borjomi, einem Kurort mit heissen Quellen.

Die erste Nacht verbringen wir auf einem Picknick Platz und am nächsten Tag fahren wir etwas weiter zu einem Restaurant mit eigener heisser Quelle und einem Bad. Wir fragen, ob wir hier übernachten dürfen und werden eingeladen, das doch zu tun. Der Deal ist, dass wir im Restaurant essen und das Bad, das 15 Lari (5Fr.) kostet benutzen. Das ist ein super Deal und wir geniessen zwei sehr erholsame Nächte und Tage direkt am Fluss mit Blick auf bewaldete Hügel und vor dem Eingang zum Bad.

Das Essen im Restaurant ist vorzüglich, wird im Familienbetrieb geführt und alle sprechen sehr gut englisch. Wir fühlen uns wie im Urlaub:-), strecken die Beine aus, lesen, bloggen, baden und essen uns durch die reichhaltige Menuekarte und die total leckeren, frisch zubereiteten georgischen Spezialitäten.

6 Kommentare
  1. Bö

    De Kolleg hätte die gleiche Frisur. Ist das Bedingung für Georgien?
    Sieht immer noch gut aus, sowohl Freigeist wie auch ihr. Lieber hätte ich natürlich Betty gesehen in der Badewanne, dich kenn ich ja schon.

    Hoff, ihr habt’s gut. Bei uns immer noch Herbstwetter. 18 Grad. Offen eingefeuert. Licht ab 17.00 Uhr notwendig. Riiisaaschaiss…

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    • admin

      🙂 ja also die Georgier haben meist dickes schwarzes Haar und die beiden Herren fallen also als Touristen gleich auf. Die Homestory mit Badewannenbilder von Betty sparen wir auf bis zum Diaabend wenn wir wieder zu Hause sind. Ja, uns gehts super hier, es ist so viel entspannter hier in Georgien, die Menschen sind supernett und wir finden auch ganz gut Schlafplätze, fühlen uns sicher und geniessen das gute Essen und den – doch etwas gewöhnungsbedürftigen – Wein. Bei uns hat diese Nacht und heute Morgen endlich auch mal etwas geregnet – auf diesem Teil der Erde eine willkommene Abwechslung. Aber bei euch ist wirklich übel, wir hören und lesen es von allen Seiten… so ein Mist aber wir hoffen mit euch auf warmen Spätsommer und einen Superherbst!!! liebe Grüsse in die Heimat

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  2. Res Friedli

    Ich staune, wie ihr die Zeit findet für die spannenden und umfangreichen Text-, Bild- und Videobeiträge. Alles vom Feinsten und ich erwarte eure aktuellen Beiträge jeweils mit grossem Interesse. Weiterhin viel Glück auf eurer Reise und herzlichst aus CH. Res

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    • admin

      Lieber Res, wir freuen uns so sehr, dass dir unser Blog gefällt und das Schreiben und Fotografieren gehört für uns zur Erholung dazu.

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  3. Res Friedli

    NS Betr Badewanne schliesse ich mich Bö an!

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    • admin

      🙂 alles zu seiner Zeit!

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