Für unseren nächsten Stop in Riga suchen wir ein geeignetes Plätzchen und werden am Yachthafen direkt am Fluss Düna fündig. Wir stehen auf einem Industrieareal, das einiges an Kleingewerbe und Lagerhallen anbietet. Neben dem Gasthafen wird das Gelände auch als Wohnmobilstandplatz betrieben. Wir haben hier alles was wir brauchen: Dusche, WC, Abwaschstation, eine Waschmaschine mit Trockner, nette Nachbar*innen und einen wunderbaren Blick auf Riga. Zu Fuss sind wir in ca. 50 Minuten in der historischen Altstadt, meist nehmen wir uns aber ein Bolt-Taxi oder einen Elektroroller, die es hier an jeder Ecke gibt. Beides können wir über unsere Bolt-App, die wir bereits in Litauen heruntergeladen haben sehr unkompliziert und zudem supergünstig auslösen respektive bestellen. Das funktioniert wirklich sehr gut und wir sind so sehr mobil.
Am ersten Abend besuchen wir die Altstadt, essen etwas kleines und schlendern durch die Gassen. Die Stimmung ist besonders, uns scheint die Stadt fast ausgestorben zu sein und wir erfahren, dass offenbar die meisten „Rigianer*innen“ wegen Midummer frei haben und aufs Land gefahren sind. Auch Touristen gibt es noch wenige, Lettland ist noch nicht so lange aus dem Lockdown aufgewacht. Zwar sind dadurch auch noch einige Restaurants geschlossen, wir geniessen die Ruhe jedoch grad ziemlich.
Am zweiten Tag besuchen wir am Vormittag den Zentralmarkt von Riga – das ist wirklich ein Erlebnis. Der Markt ist gigantisch und es gibt hier tatsächlich alles: neben Früchten, Beeren, Gemüse, Blumen, Gewürzen, Fleisch, Fisch gibt es auch sonst allerlei das man für den Alltag braucht. Schuhe, Kleider, Gartengeräte – nichts was es hier nicht gibt. Wir sind begeistert und können hier sogar unsere bescheidenen Russischkenntnisse anwenden. Der Zentralmarkt befindet sich in der sogenannten russischen Vorstadt. Die Marktbetreiber*innen sprechen mehrheitlich Russisch. Wir schaffen es ein Kilogramm Kartoffeln auf russisch zu bestellen und werden sogar verstanden. Danke und Bitte klappt auch ziemlich gut und wir freuen uns riesig.
Nach dem Marktbesuch (vollgepackt mit leckeren Dingen), besichtigen wir in der Innenstadt die „drei Brüder“, die ältesten Häuser von Riga und spazieren danach ins Jugendstilquartier und bewundern die alten Bauten. Für das Abendessen reservieren wir im noblen Restaurant Valtera, das für seine lettische Küche bekannt ist. Hier werden nur regionale Lebensmittel verarbeitet und die Küche hält das was sie verspricht: das Essen schmeckt vorzüglich und wir lassen uns so richtig verwöhnen.
Am Sonntag schalten wir einen Ruhetag ein. Wir bleiben „zu Hause“, spielen, faulenzen, planen die Weiterfahrt, plaudern etwas mit den Nachbar*innen und sitzen dann in der ersten Reihe, als eine Regatta vor unserer Haustüre vorbeiführt. Wir merken, dass wir auch solche Tage brauchen und nicht jeden Tag volles Programm haben können, denn wir sind ja noch einige Monate unterwegs und irgendwann brauchen wir jeweils wieder etwas Zeit, die vielen Eindrücke etwas setzen zu lassen.
Am Montag decken wir uns dann nochmals mit frischen Lebensmitteln vom Zentralmarkt ein, bevor es dann weiter Richtung Estland geht. Riga hat uns gut gefallen und ist auf jeden Fall eine Reise wert.
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